Viele Kommunen entwickeln derzeit Konzepte, um das Radfahren in der Stadt angenehmer zu gestalten. Dabei spielt die gefühlte Sicherheit auf den Straßen eine wichtige Rolle. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) analysieren mit Hilfe von Sensoren, wann und wo Radfahrende im Stadtverkehr Stress empfinden.

Das Ziel eines im Januar dieses Jahres gestarteten und drei Jahre laufenden Verbundprojekts mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Städten ist es, Methoden- und Handlungsempfehlungen für die datengestützte Radverkehrsplanung zu entwickeln. Unter anderem soll ein praxistaugliches und einfach handhabbares Instrument zum Bewerten von Fahrradinfrastrukturen mit Unterstützung von Emotion-Sensing-Daten entstehen. Dabei werden Sensoren genutzt, um die Emotionswahrnehmung zu messen.
Sensoren messen Fahrstress
Die Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen im Rahmen eines Verbundprojekts, wo die Hauptverkehrsströme des Fahrradverkehrs in den teilnehmenden Städten Osnabrück und Ludwigsburg entlangführen. Darüber hinaus erheben sie 350 Datensätze von Probandinnen und Probanden, deren Hautleitfähigkeit und Körpertemperatur – als Stressindikatoren – während ihrer Fahrradfahrten durch die beiden Modellstädte mit körpernahen Sensoren gemessen werden. In Kombination mit Geodaten und Bildern aus Action-Kameras lassen sich aus den Emotionsmessungen stressauslösende Straßen- und Verkehrssituationen erkennen. Spannend sei besonders die Frage, ob sich Orte identifizieren lassen, die bislang statistisch nicht als unfallträchtig bekannt sind, aber als brenzlig wahrgenommen werden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die bereits in mehreren internationalen Messkampagnen eingesetzte grundlegende Mess-Algorithmik weiter verfeinern. Sie sind davon überzeugt, die Einflüsse auf die Fahrradsicherheit und den Mobilitätskomfort beim Fahrradfahren genauer bestimmen zu können.
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